Secrecy in Strategy

Cyber-Operationen sind neue Mittel zur Durchführung nachrichtendienstlicher Operationen, die sich durch ihre Geheimhaltung auszeichnen. Wichtig ist, dass die Architektur der Informationstechnologie Geheimhaltung für Operationen erfordert, die durch Infiltration und Manipulation von Computersystemen Wirkung zeigen. Die meisten politisch relevanten Cyber-Operationen tun dies. Die Geheimhaltung birgt sowohl Chancen als auch Zwänge. Sie begrenzt die Kosten und Risiken der Machtausübung im Vergleich zur Gewaltanwendung, schränkt aber auch den Umfang und das Ausmaß der Auswirkungen ein. Auch wenn bei Cyber-Operationen neue Technologien zum Einsatz kommen, unterliegen sie den gleichen grundlegenden Beschränkungen wie herkömmliche nachrichtendienstliche Operationen. Diese Beschränkungen begrenzen ihren strategischen Wert. Die Informationstechnologien verändern jedoch den Umfang und das Ausmaß der Auswirkungen. In diesem Kapitel entwickelt CSS Forscher Lennart Maschmeyer daher eine Typologie traditioneller nachrichtendienstlicher Operationen und zeigt auf, welche Typen durch Cyberoperationen ersetzt werden können. Anschliessend werden die veränderte Reichweite und das Ausmass der Auswirkungen für jeden Typ untersucht. Trotz dieser Veränderungen führt die gemeinsame Rolle der Geheimhaltung letztlich eher zu strategischer Kontinuität als zu Veränderungen.