The West and the Muslim Brotherhood After the Arab Spring

The West and the Muslim Brotherhood After the Arab Spring

Autor(en): Lorenzo Vidino, Benedetta Berti, Steven Brooke, Jean-François Daguzan, Martyn Frampton, Hernando Miguel De Larramendi Martinez, Shiraz Maher, Roel Meijer, Ana Planet, Guido Steinberg, Alex Wilner
Herausgeber: Lorenzo Vidino
Verlag(e): Foreign Policy Research Institute
Publikationsjahr: 2013

Obwohl nur wenige Beobachter den Arabischen Frühling vorausgesehen hatten, dürfte es niemanden überrascht haben, dass die islamistischen Bewegungen - die bestorganisierten im arabischen Raum - am meisten von den anschliessenden chaotischen Verhältnissen profitierten. Der Islamismus, dessen schrittweise und pragmatische Vorgehensweise durch die Muslimbrüder und ihre internationalen Ableger exemplarisch verkörpert wird, scheint die Früchte seiner 30-jährigen Absage an den bewaffneten Kampf und seiner Arbeit an der politischen Basis endlich ernten zu können. Unter liberalen Gruppen, religiösen Minderheiten und Nicht-Islamisten in den Ländern, in denen die Islamisten Erfolge errungen haben, sorgt dieser monumentale Umschwung für grosse Bedenken. Aber auch jene arabischen Staaten, die von nicht-islamistischen Regimes beherrscht werden, sind angesichts dieser Entwicklung besorgt. Während erstere kritisieren, dass die Ideologie der Islamisten - selbst in ihrer moderneren, pragmatischeren Ausprägung - eine zutiefst spalterische und undemokratische sei, die den eigenen Werten und Interessen oft diametral entgegenstehe, befürchten die arabischen Regimes eine Kollision der Muslimbrüder mit den aussenpolitischen Positionen der regionalen Machthaber.
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