Strategic Trends 2018

Strategic Trends 2018: Das Center for Security Studies der ETH Zürich hat seine jährliche Analyse zu Schlüsseltrends der Weltpolitik veröffentlicht. Darin beschäftigen sich unsere Autoren mit der in Frage gestellten internationalen Führungsrolle der USA, den strategischen Beziehungen zwischen Russland und China, den Auswirkungen neuer Energietechnologien auf die internationale Politik sowie der Bedeutung von Resilienz in der europäischen Sicherheitspolitik.

von Christoph Elhardt
Bild
US Präsident Trump kehrt nach einem Treffen mit Republikanischen Parteikollegen zurück ins Weisse Haus, 1. Februar 2018. Yuri Gripas / Reuters

Jedes Jahr veröffentlicht das Center for Security Studies (CSS) einen Bericht über die wichtigen weltpolitischen Entwicklungen, wobei Fragen der internationalen Sicherheit im Zentrum stehen. Im diesjährigen Bericht «Strategic Trends 2018» stehen vier Themen im Zentrum:

Superpower eingeschränkt

Die langjährige internationale Führungsrolle der USA ist in Frage gestellt. Zusätzlich zu den externen Herausforderungen müssen die Vereinigten Staaten auch mit innenpolitischen Sachzwängen wie Unterfinanzierung und Missmanagement des militärischen und diplomatischen Korps zurechtkommen. Die Aussichten auf Reformen des politischen Systems der USA sind derzeit jedoch ungewiss. Dies betrifft auch die europäischen Entscheidungsträger und ihre Anstrengungen zur Entwicklung einer unabhängigen, gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik.

China und Russland stärken ihre Beziehungen

Die Beziehungen zwischen China und Russland sind in den letzten Jahren stärker geworden. China und Russland stehen zwar nicht kurz davor, eine Allianz zu schließen, aber sie werden in naher Zukunft auch nicht weiter auseinanderdriften. Die gemeinsame Sorge um die Macht der USA und der Widerstand gegen liberale Normen bilden eine starke Grundlage für eine enge Beziehung. Diese entwickelt sich aber zunehmend zugunsten von China.

Technologische Innovation und Energiegeopolitik

Der technologische Wandel hat enorme Auswirkungen auf die Gesellschaften und auf die internationale Politik. Die wichtigsten technologischen Fortschritte im Energiebereich –zum Beispiel Fracking, Photovoltaik und Batterien - beeinflussen die geopolitische Dynamik. China und die USA werden den grössten Einfluss auf die zukünftige Diskussion über die Geopolitik der Energie.

Resilienz und die Entwicklung der Abschreckung

Das Konzept der Resilienz wird für die gegenwärtige Diskussion über Abschreckung in einer Zeit sich kontinuierlich entwickelnder Bedrohungen immer relevanter. Diese Entwicklung, die sogenannte fünfte Welle in der Debatte über Abschreckung, nimmt an einem Punkt an Fahrt auf, an dem etablierte internationale Sicherheitspraktiken immer weniger als Antwort auf die aktuellen Herausforderungen gelten können. Resilienz kann die Fähigkeit von Sicherheitsinstitutionen erhöhen, mit komplexen Bedrohungen umzugehen und deliberativ auf sie zu antworten. Sicherheitspolitische Entscheidungsprozesse müssen heutzutage der komplexen Bedrohungslage entsprechen und zunehmend flexibel und proaktiv sein.

Zur Publikation

JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert