Öffentliche Attribution von Cybervorfällen

Diese neue CSS Analyse von Florian J. Egloff und Andreas Wenger argumentiert, dass Cybervorfälle Verursachern vermehrt öffentlich zugeschrieben werden. Diese Attributionen sind aber meist wenig transparent und nachvollziehbar. Es braucht internationale institutionelle Mechanismen und das Engagement von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft, um das Vertrauen in öffentliche Attributionen zu stärken.

von Christoph Elhardt
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Attributionsprozesse sind vielschichtige und meist langwierige Spurensuchen, mit dem Ziel herauszufinden, wer dahintersteckt. Ryoji Iwata / Unsplash

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Wer steckt hinter einem Cybervorfall? Lange galt die Beantwortung dieser Frage als eine der technisch schwierigeren Her­ausforderungen – dem ist immer noch so. Das Internet ist so konstruiert, dass eine ge­wisse technische Anonymität bei Cyber­vorfällen relativ einfach erreichbar ist. Dies gibt Angreifern einen Vorteil, weil die be­troffene Partei zunächst oft nicht weiss, wer den Vorfall verübt hat. Die vielschichtige und meist langwierige Spurensuche nach den Verursachern bezeichnet man als Attri­butionsprozess. Wenn die betroffene Partei glaubt, den Täter zu kennen, muss sie sich entscheiden, ob und wie sie auf den Cyber­vorfall reagieren will. Eine Handlungsopti­on, über die sie dabei verfügt, ist die öffent­liche Attribution: die Verantwortung für einen Cybervorfall wird öffentlich einem spezifischen Verursacher zugeschrieben.

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