Die strategische Autonomie Europas und die USA

Traditionell stehen die USA Vorstössen zur Stärkung der strategischen Autonomie Europas kritisch gegenüber. Die Trump-Regierung versucht, diese zu untergraben. Jedoch erkennen immer mehr US-Politiker*innen und Analyst*innen den Wert eines unabhängigeren, handlungsfähigeren Europas. Jack Thompson argumentiert in dieser CSS Analyse, dass die strategische Autonomie Europas langfristig zu einem unverzichtbaren Element einer konstruktiven transatlantischen Beziehung werden könnte.

von Christoph Elhardt
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US President Trump and French President Macron shake hands during a meeting at the Prefecture of Caen on June 6, 2019. Ludovic Marin / Reuters

Nachdem jahrelang unregelmässig und halbherzig diskutiert wurde, gibt es nun eine lebhafte Debatte unter europäischen Politiker*innen und Analyst*innen darüber, inwiefern Europa einen Langzeitprozess für mehr Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten in Sachen Verteidigung und Sicherheit lancieren und unabhängige Kapazitäten fördern soll. Einige Länder zeigen sich enthusiastischer als andere. Polen macht sich ob der vermeintlichen Gegenwehr der USA Sorgen, während Frankreich der stärkste Befürworter ist. Dennoch können die Auslöser des Prozesses nicht einfach ignoriert werden. Das internationale System entwickelt sich in Richtung Multipolarität und der weltpolitische Wettbewerb verschärft sich zunehmend. Ein noch wichtigerer Aspekt ist, dass die USA im Vergleich zu anderen Grossmächten – vor allem China – zumindest graduell an Macht und Einfluss verlieren. Zudem machen sich vor dem Hintergrund von Donald Trumps Ambivalenz gegenüber der transatlantischen Beziehung Besorgnis darüber breit, inwiefern die USA gewillt sind, zukünftig eine bedeutende Rolle bei der europäischen Sicherheit zu übernehmen.

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