Corona-​Aufarbeitung: Sind wir strategiefähig?

Der Gesundheitsnotstand und seine wirtschaftlichen Folgeschäden bergen Risiken und Chancen für die Streitkräfte Europas, argumentiert Amos Dossi in dieser CSS Policy Perspective. Auf der einen Seite stehen kurzschlussartige Eingriffe in Pflichtenhefte und Budgets, auf der anderen langfristig konstruktive Impulse. 

von Christoph Elhardt
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Angehörige des Spitalbataillons 2 der Schweizer Armee im Corona-Unterstützungseinsatz. Philipp Schmidli / VBS/DDPS

Schlüsselaussagen

  • Die Corona-Krise setzt alle staatlichen Institutionen unter Budget und Leistungsdruck. Ihre Aufarbeitung impliziert Verteilungskonflikte zwischen den Ressorts, zwischen zivilen und militärischen Sicherheitsorganen und innerhalb der Streitkräfte.
  • Ob die Streitkräfte starke Kürzungen hinnehmen müssen oder an Legitimität gewinnen, hängt stark davon ab, ob in der Interpretation der aktuellen Gemengelage der Blick fürs grössere Ganze gewahrt bleibt.
  • Ein verengter Fokus setzt die Anforderungen der Pandemielage absolut und stellt sie dem davon entkoppelten Profil einer Kampftruppe gegenüber. Dies spielt militärische und zivile Sicherheitsaufgaben unnötig gegeneinander aus und schwächt letztlich beide.
  • Die umfassende Perspektive hingegen sieht ein breites Spektrum realistischer Krisenszenarien und bekennt sich – auch fiskalisch – zu den Streitkräften als Rückgrat integraler Krisenversicherung. Sie begünstigt subsidiäre Synergien, ohne militärische Kernaufgaben zur Disposition zu stellen.

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