Virus im System: Russland und die Corona-​Krise

Die Corona-​Krise belastet Russlands Wirtschaft und bedeutet einen Stresstest für die Popularität des Regimes, argumentiert Jeronim Perović in dieser neuen CSS Analyse. Die russische Politik wird mit der Bewältigung der innenpolitischen Folgen der Pandemie über eine längere Zeit beschäftigt sein, was sich aussenpolitisch in einer stärker von wirtschaftlichen Überlegungen geleiteten Haltung niederschlagen könnte.

von Christoph Elhardt
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Von seinem Amtssitz in Nowo-Ogarjowo ausserhalb von Moskau hält Präsident Wladimir Putin im April 2020 eine Videokonferenz zu den jüngsten Pandemie-Entwicklungen ab. Kremlin.ru

Russland reagierte schnell: Bereits Ende Januar 2020 schloss es die Landgrenze zu China, nachdem Informationen über das Ausmass des Pandemieausbruchs in Wuhan bekannt geworden waren. Ende März machte die Regierung sämtliche Staatsgrenzen dicht und auch der Luftverkehr wurde komplett eingestellt. Trotz der strengen Massnahmen breitete sich das Virus auch in Russland aus. Am 2. März meldete die russische Regierung die erste offiziell registrierte COVID-19-Erkrankung. Einen Monat später schossen die Fallzahlen in rasantem Tempo in die Höhe. Ende Juni zählte das Land bereits über 600 000 Infizierte und rangierte bezüglich Fallzahlen hinter den USA und Brasilien weltweit auf dem dritten Platz.

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