Fokus Rüstungskontrolle

Gelingt es nicht, die nukleare Rüstungskontrolle wiederzubeleben, drohen weitere Hiroshimas, argumentiert Oliver Thränert in Medienbeiträgen für die NZZ, Radio SRF, F.A.Z., den Deutschlandfunk, SWR2, WDR5 und den Hauptstadtbrief.

von Christoph Elhardt
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Das Friedensdenkmal in Hiroshima. 

Medienbeiträge

externe SeiteSicherheit im Atomzeitalter: Atempause oder Zeitenwende

Die Bedeutung von Nuklearwaffen nimmt auf internationaler Ebene zu, analysiert Oliver Thränert in diesem Artikel für die F.A.Z.. Aus deutscher und europäischer Sicht ist es insbesondere besorgniserregend, dass im russischen militärischen Denken Nuklearwaffen wichtiger werden. Gemeinsam mit seinen Partnern muss Deutschland nukleare Abschreckung weiterhin glaubwürdig gestalten. Zugleich gilt es, mit Gegnern wie Russland und China nach Wegen des gemeinsamen Überlebens durch Rüstungskontrolle zu suchen.

externe SeiteDer rote Knopf ist auch keine Lösung

Die Kontrolle der Atomwaffen bewegt sich auf unbekanntes Gelände zu, argumentiert Oliver Thränert in diesem Gastbeitrag für die NZZ. In eine neue Phase des Nuklearzeitalters, in der nicht mehr nur Washington und Moskau tonangebend sind, sondern auch Staaten wie China, Indien und Pakistan ihre Kernwaffen weiterentwickeln.

externe SeiteDie Zähmung des atomaren Dämons. Hiroshima mahnt: Nuklearwaffen bleiben eine reale Gefahr

Gelingt es nicht, die nukleare Rüstungskontrolle wiederzubeleben, drohen weitere Hiroshimas, argumentiert Oliver Thränert in einem Artikel für den Hauptstadtbrief. Im Unterschied zum Kalten Krieg muss Rüstungskontrolle heute multilateral gedacht werden und eine Vielzahl nicht-nuklearer Technologien einbeziehen. Dazu gehören Cyberwaffen ebenso wie Weltraumsysteme, konventionelle Präzisionswaffen oder auf künstlicher Intelligenz beruhende Anti-U-Boot-Verfahren. 

externe SeiteExperten warnen vor neuer nuklearer Bedrohung

75 Jahre nach Hiroshima ist die atomare Bedrohung so gross wie schon lange nicht mehr, meint Oliver Thränert im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Es geht heute vor allem um die Frage, wie man die nuklearen Gefahren vor dem Hintergrund einer Vervielfachung der Akteure in den Griff bekommen könne. Denn heute gibt es nicht mehr nur zwei Atommächte, also die Vereinigten Staaten und Russland, sondern neun.

externe SeiteHiroshima ist auch heute noch möglich

Hiroshima ist auch heute noch möglich, argumentiert Oliver Thränert im Gespräch mit Radio SRF. Angesichts neuer Technologien und einer sich verschärfenden Grossmächtekonkurrenz wird der Einsatz von Kernwaffen wieder wahrscheinlicher. Rüstungskontrolle und Abrüstung sind wichtiger denn je.

externe Seite75 Jahre nach Hiroshima: Steht eine Ära ungeregelter atomarer Rüstung bevor?

75 Jahre nach Hiroshima: Steht ein neues atomares Wettrüsten zwischen den USA, Russland und China bevor? Wenn Präsident Trump wiedergewählt wird, sind die Aussichten auf eine Fortsetzung der nuklearen Rüstungskontrolle unter Einbeziehung Chinas eher klein, analysiert Oliver Thränert im Gespräch mit Wilm Hüffer von SWR2.

externe SeiteEine Erde ohne Atomwaffen

Oliver Thränert zu Folge muss Rüstungskontrolle heute multilateral gedacht werden. Im Gespräch mit WDR 5 betont der Leiter des CSS Think Tank, dass sie sowohl China als auch Indien und Pakistan einbeziehen und neue Technologien wie Cyber und KI berücksichtigen muss.

Hintergrundanalysen

externe SeiteCreating Stability and a Nuclear Order: Genese und Perspektiven nuklearer Rüstungskontrolle und Abrüstung

Besonders die Beendigung des ABM- und die Kündigung des INF-Vertrages zeigen, dass sich die Rüstungskontrolle in einer Phase ihrer Dekonstruktion befindet, argumentiert Oliver Thränert in diesem Buchkapitel. Eine neue Rüstungskontrolle kann nicht mehr nur bilateral angelegt werden, sondern muss neben den USA und Russland mindestens auch China einbeziehen. Ferner kann strategische Stabilität nicht mehr nur nuklear definiert werden, sondern muss auch nicht-nukleare Technologien wie Raketenabwehr oder Cyberfähigkeiten berücksichtigen. Angesichts der nun vorherrschenden Komplexität einer auf strategische Stabilität abzielenden Politik empfiehlt es sich, die Methoden der Rüstungskontrolle voll auszuschöpfen.

Arms Control Without Treaties

Zunehmende Spannungen zwischen Atommächten und das Störpotenzial verschiedener Technologien erhöhen die nuklearen Risiken, argumentieren Névine Schepers und Oliver Thränert in dieser CSS Policy Perspective. Während Verträge zur nuklearen Rüstungskontrolle schwierig zu verhandeln sein können, bieten informelle Massnahmen Möglichkeiten zur Risikoreduktion. Vertrauensbildende Massnahmen zur Verbesserung der Kommunikation, des Verständnisses und der Transparenz sollten zwischen den USA und China entwickelt werden, oder bestehende amerikanisch-​russische Massnahmen könnten "trilateralisiert" werden. Darüber hinaus könnten unilaterale Initiativen, die von Erklärungen der Zurückhaltung bis hin zur Stilllegung bestimmter Systeme reichen, dazu beitragen, den derzeitigen Stillstand zu überwinden und den Weg für Vertragsverhandlungen zu ebnen.

Internationales Projekt zur Zukunft der (nuklearen) Rüstungskontrolle

Im letzten Beitrag zum Bulletin 2020 kündigt Oliver Thränert an, dass man sich am CSS in den kommenden Jahren im Zuge des Projektes «Redesigning Arms Control for New Realities» Gedanken darüber macht, wie die Rüstungskontrolle so erneuert und angepasst werden könnte, dass sie auch im 21. Jahrhundert dazu beitragen kann, Atomkriege zu verhindern. Um der Komplexität dieses Unterfangens gerecht zu werden, hat sich das CSS in einer Kerngruppe der Unterstützung seitens renommierter WissenschaftlerInnen aus den USA, Frankreich, Grossbritannien und Deutschland versichert.

externe SeiteAbrüstung und Nichtverbreitung atomarer, biologischer und chemischer Waffen. Beiträge des vereinten Deutschland

Das vereinte Deutschland, das selbst aufgrund des „Zwei-Plus-Vier-Vertrages“ — der Voraussetzung für die Wiedervereinigung war — auf ABC-Waffen verzichtet, setzt sich mit Nachdruck für die Abrüstung und Nichtverbreitung dieser Waffen ein, hält Oliver Thränert in diesem SIRIUS Artikel fest. Vor dem Hintergrund seiner Geschichte möchte Deutschland aber auch das humanitäre Völkerrecht und eine regelbasierte internationale Ordnung fördern. Zielkonflikte mit verteidigungspolitischen Interessen wie seine Beteiligung an der nuklearen Teilhabe innerhalb der NATO oder wirtschaftlichen Interessen vermag Deutschland zu meistern. Besonders sichtbar ist Deutschlands Wirken bei den internationalen diplomatischen Bemühungen, Iran vom Erwerb von Atomwaffen fernzuhalten. Da sich die Abrüstungs- und Nichtverbreitungsregime aber in tiefen Krisen befinden, kommt auf Deutschland – gemeinsam mit Partnern – viel Arbeit zu, um auch künftig die Verbreitung von ABC-Waffen zu verhindern.

Nuklearer Nichtverbreitungsvertrag in der Sackgasse

Eine umfassende nukleare Abrüstung ist in naher Zukunft unrealistisch. Um Atomkriege zu verhindern gilt es, die Anzahl der Kernwaffenmächte klein zu halten, argumentiert Oliver Thränert in dieser CSS Analyse. Vielfältige diplomatische Bemühungen, an denen auch die Schweiz beteiligt ist, sind darauf gerichtet. Kern dieser Anstrengungen ist der Nukleare Nichtverbreitungsvertrag (NPT). Sein Inkrafttreten jährte sich im März 2020 zum fünfzigsten Mal.

Arms Control: For and By Europe

Die nukleare Rüstungskontrollarchitektur, die die europäische Sicherheit gewährleistet, bröckelt. Europa kann keine globale nukleare Abrüstung erreichen oder seine eigene glaubwürdige Abschreckung aufbauen, aber es kann durch gemeinsames Handeln den Weg für die nächste Generation der Rüstungskontrolle frei machen, argumentieren die CSS Forscher Alex Bollfrass und Mariana Budjeryn in dieser CSS Policy Perspective. Eine europäische Vielfalt im Bezug auf den Status von Atomwaffen und die Zugehörigkeit zur NATO macht das Streben nach einem Atomwaffenverbot oder einer glaubwürdigen gesamteuropäischen Abschreckung unhaltbar. Nichtsdestotrotz wird eine institutionalisierte europäische Koalition für Rüstungskontrolle die europäische Fähigkeit zur Einflussnahme auf die Abrüstung nuklearer Waffen und zur Gestaltung einer multilateralen, nicht-​nuklearen Rüstungspolitik verstärken.

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