China, multilaterale Banken und Geopolitik

Der Vorstoss Chinas im Bereich multilateraler Banken bringt dem Land finanzielle wie geopolitische Vorteile, argumentieren Chris Humphrey und Linda Maduz in dieser CSS Analyse. Wie die ersten Jahre ihrer Geschäftstätigkeit zeigen, haben die Asiatische Infrastrukturinvestitionsbank und die New Development Bank beträchtliches Potenzial – als internationale Finanzierungsmechanismen ebenso wie als Plattformen der internationalen Zusammenarbeit.

von Sara Rodriguez Martinez
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Journalisten befragen den Präsidenten der Asiatischen Infrastrukturinvestitionsbank (AIIB), Jin Liqun, auf einer Pressekonferenz in Peking im Januar 2016. Kim Kyung-Hoon / Reuters

China sucht als aufstrebende Grossmacht seinen Platz in einer bereits existierenden und stark institutionalisierten Weltordnung. Diese Situation stellt China vor einer Reihe institutioneller Entscheidungen. Der Spielraum reicht dabei von einer Beteiligung an der bestehenden internationalen Ordnung und der Akzeptanz ihrer Regeln und Normen bis hin zu deren offener Ablehnung. Bislang hat China das gesamte Spektrum dieser Möglichkeiten genutzt. Es ist internationalen und regionalen multilateralen Organisationen beigetreten, hat bestehende internationale Vereinbarungen infrage gestellt und Zwischenpositionen eingenommen, indem es Bemühungen um eine Änderung der Stimmrechte in internationalen Finanzinstitutionen oder der Menschenrechtsstandards innerhalb der UNO-Institutionen unternommen hat.

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