Fixing State Vision: Interoperability, Biometrics, and Identity Management in the EU

Dieser Artikel von Matthias Leese analysiert den jüngsten Vorschlag der EU-Kommission unterschiedliche Identitätsdatenbanken für Grenzmanagement, Migration und Sicherheit miteinander zu verbinden und biometrisch zu verifizieren. Dieser Ansatz würde eine Verlagerung von traditionellen Formen der Identitätserkennung an der Grenze hin zu einem digitalen Raum des Identitätsmanagements darstellen.

von Sara Rodriguez Martinez
Fingerprint

Dieser Artikel von CSS Forscher Matthias Leese argumentiert, dass die Verwendung biometrischer Datensätze den Nutzen und die Effizienz von Identitätserkennungssystemen in der EU erweitern kann. Die Art und Weise, wie die Identität von Personen an der EU-Aussengrenzen sichergestellt wird, wurde in jüngster Zeit von der Europäischen Kommission als ungenügend kritisiert. Dies ist hauptsächlich auf die steigende Zahl von Grenzübertritten zurückzuführen. Die Verknüpfung und Integration unterschiedlicher europäischer Datenbanken wäre dem Autor zu Folge eine Lösung für dieses Problem.

Datensätze mittels derer die Identität von Personen verifiziert wird erfüllen administrative und sicherheitspolitische Zwecke. Staatliche Behörden nutzen die Verbindung zwischen dem physischen Körper einer Person und ihren administrativen Aufzeichnungen, um Personen zu identifizieren, die sich illegal in einem bestimmten Gebiet aufhalten, oder um nach gesuchten Kriminellen oder vermissten Personen zu suchen.

Warum ist Biometrie nützlich?

Um diese Identifikationssysteme zu verbessern, bedienen sich Regierungen schon seit geraumer Zeit der Biometrie als Mittel zur Identitätsprüfung. Darunter versteht man jene physischen Merkmale des menschlichen Körpers, die praktisch von Geräten erfasst und von Computern interpretiert werden können. Biometrie, so die gängige Annahme, ist zentral für die Erstellung umfassender und genauer Identitätsaufzeichnungen. Da biometrischen Merkmale als einzigartig und fälschungssicher gelten, werden sie für die eindeutige Identifikation von Personen verwendet. So soll allen denkbaren Formen des Identitätsbetrugs oder -missbrauchs ein Ende gesetzt werden.

Lösung des Problems der europäischen Identitätsproduktion

Die Europäische Kommission hat zwei miteinander verknüpfte Probleme mit europäischen Identitätsdokumenten identifiziert. Erstens sind Identitätsdokumente nach wie vor potenziell fehlerhaft und unzuverlässig. Dafür gibt es mehrere Gründe: Identifizierungs- und Registrierungsverfahren funktionieren nicht immer richtig, sie werden möglicherweise schlampig durchgeführt oder durch undokumentierte Grenzübertritte und Identitätsbetrug unterlaufen. Zweitens sind die europäischen Datenbanken für Grenzmanagement, Migration und Sicherheit nicht miteinander verbunden, da sie auf unterschiedlichen Rechtsgrundlagen beruhen und die darin enthaltenen Informationen nicht ohne Weiteres integriert werden können.

Matthias Leese legt in diesem Artikel dar, dass die Interoperabilitäts-Initiative der EU-Kommission eine integrierte Lösung für diese beiden Probleme darstellt. Durch die Schaffung einer sogenannten Super-Layer-Struktur, die auf die Verifizierung und gegenseitige Validierung von Identitätsnachweisen ausgerichtet ist, werden unterschiedliche Datensätze verknüpft ohne die formale Trennung zwischen den verschiedenen Systemen aufzuheben.

Referenz

externe SeiteLeese, Matthias, (2020) 'Fixing State Vision: Interoperability, Biometrics, and Identity Management in the EU'. Geopolitics, Published online: 26 Oct 2020.

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