Digitale Desinformation: Erkenntnisse aus der Ukraine

Informationstechnologien, so fürchten viele, machen Desinformationskampagnen effektiver und effizienter. Erkenntnisse aus dem Ukraine-Konflikt, dem paradigmatischen Fall des «hybriden Krieges», geben jedoch Anlass zu Zweifeln, argumentiert Lennart Maschmeyer in dieser CSS Analyse. Traditionelle Medien bleiben wichtiger. Ein zu enger Fokus auf Technologien verhindert eine klare Analyse und die Entwicklung wirksamer Gegenstrategien.

von Sara Rodriguez Martinez
Wladimir Putin erscheint auf einem Fernsehbildschirm eines Geschäfts auf der Krim: Russischer Desinformationwird eine destabilisierende Rolle im Ukraine-Konflikt zugeschrieben.
Wladimir Putin erscheint auf einem Fernsehbildschirm eines Geschäfts auf der Krim: Russischer Desinformationwird eine destabilisierende Rolle im Ukraine-Konflikt zugeschrieben. Alexey Pavlishak / Reuters

Das Schreckgespenst der russischen «hybriden Kriegsführung» wird von vielen westliche VerteidigungsstrategInnen und BeobachterInnen weiterhin als ernste Bedrohung angesehen. Digitale Desinformationskampagnen gelten als zentrales Mittel solcher Kriegsstrategien, denn ihre destabilisierende Wirkung entfaltet sich auch dort, wo militärische Macht nicht hinreicht. Einigen Fachleuten zufolge stellen nicht-militärische Instrumente sogar mittlerweile die grösste Bedrohung westlicher Interessen dar. Die Folge wäre ein grundlegender Wandel in der Natur internationaler Konflikte. Darum ist eine Beurteilung dieser Bedrohung sowohl dringend als auch wichtig.

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