African Solutions to African Challenges: The Role of Legitimacy in Mediating Civil Wars in Africa

Studien über die Mediation von Bürgerkriegen kommen typischerweise zu dem Schluss, dass afrikanische Mediationsbemühungen aufgrund begrenzter Ressourcen selten von Erfolg gekrönt sind. CSS Forscher Allard Duursma zeigt nun erstmals in einem Artikel für die Fachzeitschrift International Organization, dass das Engagement afrikanischer Drittparteien nicht nur eher zu Vereinbarungen zwischen Konfliktparteien führt, sondern diese auch mit grösserer Wahrscheinlichkeit dauerhaft sind.

von Christoph Elhardt
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Die aktuelle wissenschaftliche Literatur über die internationale Mediation von Bürgerkriegen stützt sich überwiegend auf eine rationalistisch-materialistische Perspektive. Diese Perspektive legt nahe, dass der Erfolg von Mediationsbemühungen vor allem von der Beeinflussung des Verhandlungsumfelds durch Akteure abhängig ist, die über ein hohes Mass an wirtschaftlichen und militärischen Ressourcen verfügen. Im Gegensatz dazu, argumentiert dieser Artikel des CSS-Forschers Allard Duursma, dass Legitimität ein gleichsam entscheidender Faktor ist.

Als legitim erachtete Mediatoren sind eher in der Lage, ein für beide Seiten zufriedenstellendes Ergebnis zu identifizieren. Zudem können sie die Konfliktparteien eher zur Einhaltung von Regeln bewegen. Die Bedeutung von Legitimität wird empirisch dadurch belegt, dass die Effektivität von afrikanischen und nicht-afrikanischen Drittparteien systematisch verglichen wird. Der Autor zeigt, dass aufgrund eines hohen Grades an Legitimität afrikanische Drittparteien effektiv in afrikanischen Bürgerkriegen vermitteln. Dies ist das Resultat einer starken Überzeugung innerhalb der afrikanischen Staatengemeinschaft, dass afrikanische Akteure in afrikanischen Konflikten zu bevorzugen sind.

Afrikanische Mediationsbemühungen werden als legitimer angesehen

Auf der Grundlage von Daten aus dem Uppsala Conflict Data Program, ergänzt durch neu erhobene Daten, die zusammen alle Mediationsbemühungen in Afrika zwischen 1960 und 2017 abdecken, findet der Artikel quantitative Belege zugunsten der Wirksamkeit afrikanischer Drittparteien. Im Vergleich zu nicht-afrikanischen Parteien ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich höher, dass afrikanische Drittparteien verhandelte Vereinbarungen abschliessen, die mit grösserer Wahrscheinlichkeit auch dauerhaft sind. Afrikanische Drittparteien sind dann besonders effektiv, wenn die Konfliktparteien der afrikanischen Lösungsnorm in hohem Masse verpflichtet sind. Theoretisch weicht diese Studie von einem Grossteil der Literatur ab, die ausschliesslich rationalistisch-materialistische Erklärungen für den Erfolg von Mediationen heranzieht. Indem die Legitimität von Akteuren in den Vordergrund gerückt wird, ergänzt dieser Artikel die auf materielle Machtquellen abstellende und soziale Strukturen ignorierende Mediationsliteratur.

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