Hyperschall-Technologie: bewaffnet und überbewertet

Marschflugkörper und Gleitflugkörper, die sich mit mehr als der fünffachen Schallgeschwindigkeit über eine unvorhersehbare Flugbahn fortbewegen können und dabei das Ziel erst im letzten Moment offenbaren, sind zur Realität geworden. Hyperschall-Waffensysteme sind auf dem besten Weg, bis zur Mitte dieses Jahrzehnts die strategischen Stabilitätsparameter nachhaltig zu verändern, argumentiert Dominika Kunertova in dieser CSS Analyse.

von Rena Uphoff
Mit Hyperschallraketen bestückte Militärfahrzeuge
Mit Hyperschallraketen bestückte Militärfahrzeuge während einer Militärparade am Tiananmen-Platz in Peking, 1. Oktober 2019. Thomas Peter / Reuters

Hyperschall-Waffensysteme werden in naher Zukunft mit grosser Wahrscheinlichkeit zu einem «Game Changer» werden. Sie können zu einer transformativen strategischen Kapazität werden, denn sie bieten einen qualitativ neuen Ansatz zur Überwindung von Luft- und Raketenabwehrsystemen. Zudem bringen sie ein gewisses Überraschungs- und Verunsicherungsmoment sowie eine Verringerung der Reaktionszeit im Rahmen des sogenannten «OODA-Loops» (Observe, Orient, Decide, Act – Beobachten, Orientieren, Entscheiden, Handeln) mit sich. Dank ihrer Geschwindigkeit, ihrer konventionellen oder atomaren Kapazität sowie der Unklarheit in Bezug auf ihr Ziel haben Hyperschall-Waffen das Potenzial, atomare Abschreckungen zu umgehen und die strategische Stabilität zu erschüttern.

Zur Publikation

JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert