Der Zustand des Islamischen Staats

Die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) scheint nur noch ein Schatten ihrer selbst zu sein. Das öffentliche Interesse im Westen ist abgeflaut, und die internationale Gemeinschaft hat ihre Prioritäten verlagert. Entsprechend erscheint es darum Zeit für eine Bestandsaufnahme bezüglich des aktuellen Zustands der Gruppierung und der Gefahren, die noch immer von ihr ausgehen, argumentiert Fabien Merz in dieser CSS Analyse.

von Rena Uphoff
Die Altstadt von Mosul
Die Altstadt von Mosul nach ihrer Befreiung vom IS im Juli 2017. Thaier Al-Sudani / Reuters

Auf dem Höhepunkt seiner Macht zwischen 2014 und 2015 beherrschte der IS ein Gebiet von der ungefähren Grösse des Vereinigten Königreichs, das sich von Aleppo im Nordwesten Syriens bis Diyala im Nordosten des Irak erstreckte. Die Gruppierung kontrollierte grosse Ballungsgebiete, darunter die zweitgrösste irakische Stadt Mossul sowie Raqqa in Syrien. 2014 rief der IS zudem ein «Islamisches Kalifat» aus. Basierend auf diesen anfänglichen Erfolgen und dank einer raffinierten Propagandakampagne gelang es der Gruppierung, Einzelpersonen auf der ganzen Welt zu radikalisieren und eine nie dagewesene Anzahl Dschihadreisender anzuziehen, darunter auch Tausende aus westlichen Ländern. Gleichzeitig unterstrich der IS seine globalen Ambitionen und seine Reichweite, indem er eine weltweite Terroroffensive startete und dabei auch in Europa zahlreiche Angriffe durchführte oder dazu inspirierte. Überdies schuf die Gruppierung ein weltweites Netzwerk regionaler Ableger und alliierter Gruppierungen.

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