Europäische Verteidigungspolitik: Zeitenwende mit Vorbehalt
Der kollektive Schock des russischen Einmarschs in die Ukraine am 24. Februar liess Europa zusammenrücken, hauchte der NATO neues Leben ein und veranlasste mehrere europäische Länder, ihre Verteidigungspolitik und Abhängigkeit von russischer Energie zu überdenken. Doch alte Spannungslinien bestehen fort und weitreichende Veränderungen der europäischen Politik- und Sicherheitsarchitektur brauchen Zeit, argumentiert Dominika Kunertova in dieser CSS Analyse.
Der gross angelegte russische Krieg in der Ukraine hat das Sicherheitsdenken in Europa verändert. Wladimir Putins Krieg hat sowohl die politischen Eliten als auch die Bevölkerung Europas in ihrer Unterstützung für Kiew angespornt. Die europäischen Länder, die USA, Kanada, Australien, Japan, Südkorea und Singapur haben ihre entschlossene Reaktion koordiniert, um für Putin die Kosten seiner militärischen Aggression gegen einen souveränen Staat dramatisch zu erhöhen.