Finnlands NATO-Beitritt

Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine haben sich die ehemals neutralen Staaten Schweden und Finnland gleichzeitig für einen NATO-Beitritt ausgesprochen. Vor allem der Beitritt Finnlands wird Folgen für das militärische Gleichgewicht im Ostseeraum haben. Für Helsinki würde die Aufnahme in das Bündnis den Höhepunkt eines längeren Annäherungsprozesses markieren, argumentieren Eemeli Isoaho, Niklas Masuhr und Fabien Merz in dieser CSS Analyse.

von Rena Uphoff
Finish army
K9-Panzerhaubitze der finnischen Armee während der Übung Lightning Strike 22 in Rovajarvi, Finnland, am 23. Mai 2022. Stoyan Nenov / Reuters (REUTERS)

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar 2022 hat weitreichende Folgen für die Sicherheitsarchitektur in Europa und darüber hinaus. Europäische Staaten sehen sich gezwungen, ihre Verteidigungspolitik zu überdenken und bestehende Sicherheitsstrukturen und Partnerschaften neu zu bewerten. Nirgendwo waren die Reaktionen auf diese neue Bedrohung so unverzüglich und weitreichend wie in Nordeuropa. Finnland, das eine 1344 Kilometer lange Grenze mit Russland teilt und seit 1995 EU-Mitglied ist, hatte militärische Bündnisse bisher abgelehnt. Im Zuge der Ereignisse in der Ukraine änderte die Bevölkerung jedoch ihre Meinung und sprach sich für einen NATO-Beitritt aus. Angesichts der beispiellos grossen Einigkeit der finnischen Öffentlichkeit und danach auch in der Regierung sowie den grossen politischen Parteien stellte das Land am 18. Mai 2022 gemeinsam mit Schweden einen offiziellen Antrag auf NATO-Mitgliedschaft.

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