Das strategische Konzept der NATO: gemässigte Ambitionen

Das Ziel des strategischen Konzepts ist die Vorbereitung der NATO für den Umgang mit einem Sicherheitsumfeld, das sich in den letzten zehn Jahren angesichts der russischen Aggression gegen die Ukraine und des Aufstiegs von China verschlechtert hat. Die Umsetzung hängt hauptsächlich von den Modalitäten der verbesserten Abschreckung und Verteidigung des Bündnisses ab, argumentiert Henrik Larsen in dieser CSS Analyse.

von Rena Uphoff
NATO
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg präsentiert das Strategische Konzept während seiner Pressekonferenz auf dem NATO-Gipfel in Madrid, Spanien, im Juni 2022. Susana Vera / Reuters

Im Juni 2022 stellte die NATO am Gipfeltreffen in Madrid ihr neues «Strategisches Konzept» vor – das wichtigste Dokument der NATO nach dem Nordatlantikvertrag. Das Konzept ist für die Ausrichtung des Bündnisses bis 2030 massgebend. Dennoch wird vieles von seiner Umsetzung abhängen. Ein neues strategisches Konzept war längst überfällig, denn das Vorgängerkonzept aus dem Jahr 2010 nannte Russland einen «strategischen Partner» und erwähnte China überhaupt nicht. Das neue Konzept spiegelt das sich verschlechternde strategische Umfeld der NATO wider, in dem Russland und China sich zunehmend der vom Westen dominierten Ordnung widersetzen. Das Bündnis versteht Russlands Angriff auf die Ukraine eher als einen Höhepunkt als eine grundlegende Wende, denn die Bedrohung seitens Moskau hat sich über die letzten Jahre markant verschärft.

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