Seouls wachsende Verteidigungsambitionen

Südkorea investiert in seine Verteidigungsfähigkeit. Deren Regierung misst dem Bündnis mit den USA eine grosse Bedeutung für die nationale Sicherheit bei. Langfristig dürfte die strategische Herausforderung eher darin bestehen, in einem zunehmend instabilen Sicherheitsumfeld für ausgewogene Beziehungen mit den USA, aber auch mit China und anderen regionalen Akteuren zu sorgen. Globale Partnerschaften werden immer wichtiger, argumentieren Linda Maduz und Névine Schepers in dieser CSS Analyse.

von Rena Uphoff
US and South Korean soldiers
US-amerikanische und südkoreanische Soldaten nehmen an einer gemeinsamen Übung auf einem Übungsplatz in der Nähe der entmilitarisierten Zone im August 2022 teil. Kim Hong-Ji / Reuters

In den letzten Jahren fallen die verteidi­gungspolitischen Entwicklungen Südkore­as (offiziell Republik Korea) hinsichtlich ihres Umfangs und ihrer Tragweite zuneh­mend auf. Unter Präsident Moon Jae-in (2017–2022) wurde der nationale Verteidi­gungshaushalt um durchschnittlich sieben Prozent pro Jahr aufgestockt, auch nach Wiederaufnahme der diplomatischen Ge­spräche mit Nordkorea (offiziell Demokra­tische Volksrepublik Korea). Der neue kon­servative Präsident Yoon Suk-yeol führt das Bekenntnis seines progressiven Vorgängers zu einer starken Verteidigung fort, betrach­tet aber das USA-Südkorea-Bündnis als zentrale Achse der Aussen- und Sicher­heitspolitik. Damit verlagert sich der Fokus wieder auf Abschreckung und Sanktionen gegenüber Nordkorea, Ausbau und Fortset­zung gemeinsamer Militärübungen mit den USA und engere Beziehungen zu Japan.

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