Brennpunkt Balkan: Serbien und Kosovo

Ungeachtet verschiedener Annäherungsbemühungen bleibt der Weg zu einem tragfähigen Ausgleich zwischen Serbien und Kosovo noch weit. Kosovo wie auch Serbien bleibt daher die Perspektive auf vollständige Integration in europäische Strukturen versperrt, argumentieren Andrej Marković und Jeronim Perović in der jüngsten Auflage der CSS Analysen zur Sicherheitspolitik.

von Giuliano Catalano
EU-sponsored talks Serbia/Kosovo
Serbian President Aleksandar Vučić and Kosovar Prime Minister Albin Kurti attend EU-sponsored talks in Brussels in February 2023. Johanna Geron / Reuters

Serbien erkennt die Unabhängigkeitserklärung des Kosovo aus dem Jahr 2008 weiterhin nicht an. Auch die EU-​Mitgliedstaaten Spanien, Griechenland, Slowakei, Zypern und Rumänien versagen dem Kosovo nach wie vor die Anerkennung. Sie befürchten, dass dies einen Präzedenzfall für ihre eigenen Minderheitenprobleme schaffen könnte. Damit bleibt dem Kosovo die angestrebte Integration in die EU verwehrt. Brüssel hat jedoch auch Serbien deutlich gemacht, dass die Normalisierung der Beziehungen zum Kosovo eine Bedingung für eine EU-​Mitgliedschaft ist.  

In den letzten Jahren gab es einige Annäherungsschritte zwischen Serbien und Kosovo. Seit 2011 verhandeln beide Seiten unter Vermittlung der EU, deren Mitgliedschaft beide Balkanländer anstreben. 2013 schlossen Kosovo und Serbien das «Brüsseler Abkommen» ab, das insbesondere die Integration der serbischen Minderheit in die kosovarischen Institutionen regeln sollte. In der Folge kam es zu weiteren Vereinbarungen, von denen jedoch nur wenige vollständig umgesetzt wurden, aber auch zu periodischen Krisen.

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