Publication

2010

Die neue russische Militärdoktrin, die am 5 Februar dieses Jahres veröffentlicht wurde und die inzwischen veraltete Doktrin aus dem Jahre 2000 ersetzte, fand im Westen ein eher negatives Echo. Dass die NATO dort als „Hauptgefahr“ für die russische Sicherheit bezeichnet wurde, verprellte viele westliche Beobachter. Auch dass jede Andeutung Russlands fehlte, zu Verhandlungen über substrategische Kernwaffen bereit zu sein, wurde überwiegend als enttäuschend gewertet. Diese Bewertung erweist sich indes bei sorgfältiger Analyse als einseitig und damit unzureichend. Die neue Doktrin enthält an vielen Stellen Hinweise auf interne Meinungsverschiedenheiten in der russischen militärischen und politischen Führung, weist auf mehreren Feldern deutliche Übereinstimmungen mit westlichen Risiko- und Gefahrenanalysen auf und bietet eine Reihe von Signalen, die auf die Bereitschaft zur Kooperation hinweisen.

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Author Hans-Joachim Schmidt, Harald Müller
Series PRIF HSFK Reports
Issue 1
Publisher Peace Research Institute Frankfurt (PRIF)
Copyright © 2010 Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung (HSFK)
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