2020 in Review

Das Center for Security Studies (CSS) der ETH Zürich wünscht Ihnen frohe Weihnachten und viel Glück und Erfolg im neuen Jahr. Über die Feiertage blicken wir zurück auf die Themen, mit denen sich unsere Forscher 2020 beschäftigt haben.

von Sara Rodriguez Martinez
Holiday Card 2020

Dazu zählen neben den sicherheitspolitischen Implikationen der Corona-Krise die Cybersicherheitspolitik, künstliche Intelligenz, China und die «neue Seidenstrasse», Perspektiven euro-atlantischer Sicherheit, Mediation und Friedensförderung, Militärdoktrin und Rüstungsbeschaffung sowie sozio-technische Resilienz und Katastrophenvorsorge.

Sonderthema: Die sicherheitspolitischen Implikationen der Corona-Krise

Die Corona-Pandemie zählt zweifellos zu den grössten Herausforderungen, denen sich die Schweiz seit dem Zweiten Weltkrieg gegenübersieht. Das CSS untersuchte in den vergangenen Monaten im Rahmen von zwei Forschungsprojekten die mittel- und langfristen Folgen der Corona-Pandemie. Im Vordergrund standen dabei das nationale und internationale Krisenmanagement sowie die Auswirkungen der Krise auf die internationalen Beziehungen und die nationale und internationale Sicherheitspolitik.

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Cybersicherheitspolitik

Im Verlaufe des letzten Jahrzehnts sind Cybervorfälle kostspieliger, schädlicher und in vielen Fällen politischer geworden. Im Rahmen dieses Themas konzentrierten wir uns auf zwei miteinander verketteten Probleme: An erster Stelle standen die Verwendung und der Missbrauch von digitalen Technologien in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Darüber hinaus beschäftigten wir uns mit den kontinuierlichen Verhandlungsprozessen zwischen staatlichen Einrichtungen, gesellschaftlichen Akteuren und der Privatwirtschaft bezüglich der Festlegung von Rollen, Aufgaben und Verhaltensregeln im Cyberraum.

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Künstliche Intelligenz und Sicherheitspolitik

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein wesentlicher Antrieb des aktuellen, umfassenden Wandels von Wirtschaft, Gesellschaft und Staat. KI ist daher zu einem prägenden Thema auf der nationalen und internationalen politischen Agenda geworden. In diesem Themenbereich standen die Auswirkungen von KI auf die Verteidigungs- und Aussenpolitik sowie die innere Sicherheit und Demokratie im Vordergrund. Im Besonderen ging es um die von KI-basierten Anwendungen ausgehenden Veränderungen des Kriegs- und Konfliktbildes, KI-gestützte Technologiewettläufe und damit einhergehende Machtverschiebungen, die Regulierung und Gouvernanz von KI sowie Veränderungen im Bereich Nachrichtendienst.

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Die «neue Seidenstrasse»: Handel und Sicherheit in Eurasien

Die geostrategische Bedeutung Eurasiens wächst dank der anhaltenden globalen Machtverschiebungen rasant an. Wir untersuchten im Rahmen dieses Schwerpunktthemas, wie ein aufstrebendes China seinen wirtschaftlichen und politischen Einfluss durch Projekte wie die «Belt and Road Initiative» ausweitete und welche Auswirkungen dies auf Europa hat. Zudem analysierten wir die sich zunehmend abkühlenden Beziehungen zwischen China, Russland und den USA im Kontext der Entwicklung Eurasiens.

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Perspektiven Euro-Atlantischer Sicherheit

In diesem Themenfeld standen Entwicklungen im Bereich der Euro-Atlantischen Sicherheitsstruktur im Vordergrund, die entscheidend für die Schweizer Aussen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik waren. Dabei lag der Fokus auf der Rüstungskontrolle, auf Sicherheitsorganisationen wie der NATO und der OSZE sowie auf der militärischen Zusammenarbeit innerhalb der EU. Ebenfalls behandelt wurden die Beziehungen zwischen Russland und Europa sowie Herausforderungen, die sich für Europa mit Blick auf Nordafrika und den Nahen Osten stellen.

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Mediation und Friedensförderung

Das CSS hat das Ziel, effektive Formen der Mediation in blutigen Konflikten zu untersuchen, weiterzuentwickeln und zu fördern. Im Rahmen dieses Themas konzentrierten wir uns auf die Methodik der Mediation, Waffenstillstände und andere Vereinbarungen in Friedensprozessen sowie den Einsatz von Mediation in Konflikten mit religiöser Natur oder ideologischer Dimension. Zudem widmeten wir uns der Rolle lokaler Mediatoren in Friedensprozessen und geschlechterspezifischen Perspektiven auf Konflikte und auf die Friedensförderung.

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Militärdoktrin und Rüstungsbeschaffung

Während sich Grossmachtrivalitäten intensivieren und revisionistische Akteure ein zunehmend selbstbewusstes Verhalten an den Tag legen, kehren auch Fragen der militärischen Sicherheit und Verteidigung zurück auf die politische Agenda. Im Rahmen dieses Themas identifizierten wir Trends in den Bereichen Militärdoktrin, Streitkräftestrukturen und Rüstungspolitik. Wir beobachteten anhaltende Konflikte und deren Auswirkungen auf die Verteidigungsdebatten im In- und Ausland. Darüber hinaus untersuchten wir den Einfluss von neuen, militärisch relevanten Technologien und analysierten die Verteidigungs- und Abschreckungsstrategien kleiner Staaten.

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Sozio-technische Resilienz und Katastrophenvorsorge

Aufgrund ihrer zunehmenden Komplexität wird es immer schwieriger, die Sicherheit von Gesellschaften und ihren kritischen Infrastrukturen zu gewährleisten. In diesem Themenfeld untersuchten wir die Beziehung zwischen Mensch und Lebensraum, wobei wir uns besonders auf natürliche, soziale und technische Risikofaktoren konzentrieren. Darüber hinaus betrachteten wir Resilienz als systemspezifisches Phänomen, das uns dabei hilft, die dynamischen und kontextuellen Merkmale komplexer soziotechnischer Systeme zu verstehen und so zur Weiterentwicklung des zukünftigen Bevölkerungsschutzes beizutragen.

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