The IT Army of Ukraine
Die IT-Armee der Ukraine wurde ad hoc und ohne einen klar strukturierten oder bewährten Plan aufgestellt. Aus der Not geboren, hat sich die IT-Armee in der Folge zu einem hybriden Konstrukt entwickelt, welches weder zivil noch militärisch, weder öffentlich noch privat, weder lokal noch international und weder rechtlich legal noch illegal ist. Dieser CSS Cyberdefense Report von Stefan Soesanto bietet eine allererste umfassende Analyse zur Struktur, zu den Aufgaben und zum Ökosystem der IT-Armee.
Bereits vor der russischen Invasion der Ukraine war die Grundidee, eine Cyber-Freiwilligenarmee zu schaffen, mehrere Jahre lang ein unterschwelliges Thema in ukrainischen Regierungskreisen. Die Diskussionen sind zu Teilen durch den Erfolg der Cyber-Einheit der Estnischen Verteidigungsliga und anderer Bemühungen weltweit beeinflusst worden, um zivile IT-Freiwillige in Zeiten der Not zu organisieren und in bestehende militärische Strukturen einzugliedern.
Im Gegensatz zu diesen etablierten und rein defensiven Cyber-Volunteering-Bemühungen wurde die IT-Armee der Ukraine ad hoc und ohne einen klar strukturierten oder bewährten Plan aufgestellt. In ähnlicher Weise hat das Fehlen eines ukrainischen militärischen Cyber-Kommandos wahrscheinlich Kiew dazu veranlasst, kreativ darüber nachzudenken, wie es seine bestehenden rudimentären militärischen und nachrichtendienstlichen Cyber-Fähigkeiten mit einer massiven, willigen und globalen zivilen IT-Community zur Verteidigung der Nation kombinieren kann.