Vertrauen in die Regierung in Krisenzeiten
Internationale Krisen sind für Regierungen ein Stresstest. Entweder gelingt es, bei der Bevölkerung zu punkten, oder man verspielt die Wählergunst durch unpopuläre Entscheidungen. In jüngster Zeit schwankte das Vertrauen in die Regierungen in vielen europäischen Ländern stark. Die Schweizer Landesregierung hingegen profitierte von einem Vertrauensreservoir, das sie vor Unzufriedenheit schützte.
Nobelpreisträger Kenneth Arrow bezeichnete Vertrauen einst als «Schmiermittel» eines sozialen Systems. Ohne Vertrauen in die Regierung kann eine Gesellschaft nicht richtig funktionieren. Der Aufbau von Vertrauen erfolgt meist in Zeiten der Stabilität, während Krisen dieses Vertrauen oft wieder aufzehren.
Europa wurde zuletzt gleich durch mehrere internationale Krisen durchgeschüttelt, namentlich durch grenzüberschreitenden Terrorismus, die COVID-19-Pandemie und die russische Vollinvasion der Ukraine im Jahr 2022. Die Regierungen mussten handeln – mit dem Risiko, ihre Wählerschaft mit unliebsamen Entscheidungen zu vergraulen. In der Folge schwankte das Vertrauen in Regierungen in mehreren europäischen Ländern stark, Tendenz sinkend. Nicht so in der Schweiz, wo die Landesregierung weiterhin grosses Vertrauen geniesst. Diese Analyse beleuchtet Gründe für diese gegenläufigen Trends und erläutert, wie sich das Vertrauen in Regierungen in zukünftigen Krisen entwickeln dürfte.
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