Hybride Bedrohungen – eine Taxonomie
Der Begriff der hybriden Bedrohung ist in der sicherheitspolitischen Debatte allgegenwärtig, da sich damit ein wenig fassbares Feld unterschiedlicher Angriffstypen zusammenfassen lässt. Diese Analyse argumentiert, dass die zielführende Auseinandersetzung mit einer hybriden Bedrohungslage zunächst ein klares Verständnis der zugrundeliegenden hybriden Formen der Konfliktführung voraussetzt.
Westliche Staaten sehen sich vermehrt Angriffen ausgesetzt, die in einer Grauzone zwischen Krieg und Frieden zu verorten sind. Dieser Trend hat sich mit dem Ausbruch eines konventionellen Krieges auf dem europäischen Kontinent akzentuiert. Um dieses Phänomen, welches in den letzten Jahren massgeblich zu einer Destabilisierung der Sicherheitslage in Europa beigetragen hat, zu beschreiben, setzt sich momentan der Begriff der hybriden Bedrohung durch.
Auch in der Schweiz hat der Begriff der hybriden Bedrohung in den vergangenen Jahren Einzug in zahlreiche sicherheitspolitische Dokumente des Bundes gehalten. Insbesondere orientiert sich eines der vier Szenarien, welche die Schweizer Armee für ihre Streitkräfteentwicklung berücksichtigt, explizit an hybriden Formen der Konfliktaustragung. Gerade aufgrund dieser sich vollziehenden Institutionalisierung ist es notwendig, ein grundlegendes Verständnis davon zu schaffen, was mit «hybrid» gemeint ist und wie dieser Begriff zum Verständnis einer Bedrohungslage beitragen kann.
Ziel der vorliegenden Analyse ist, den Begriff der von Staaten ausgehenden hybriden Bedrohung in dem Sinne zu schärfen, dass ein auf bestehenden Begrifflichkeiten basierender Minimalkonsens an definitorischen Elementen geschaffen werden kann.
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