
European Resilience in Global Semiconductor Supply Chains
Dieser von mehreren CSS-ExpertInnen verfasste Workshop-Bericht fasst die Diskussionen und Erkenntnisse aus einem, vom Center for Security Studies organisierten Workshop zusammen. In diesem Workshop diskutierten wir mit internationalen ExpertInnen aus Technologie und Wirtschaftssicherheit sowie VertreterInnen aus dem öffentlichen und dem privatem Sektor über Strategien zur Stärkung der europäischen Widerstandsfähigkeit in globalen Halbleiterlieferketten.
In vier Panels behandelte der Policy Workshop drei Hauptfragen, mit denen sich europäische Regierungen und Halbleiterunternehmen konfrontiert sehen:
- Was sind die wichtigsten Trends, Entwicklungen und Strategien in der Geopolitik des Halbleiterwettbewerbs?
- Welche Chancen und Risiken ergeben sich aus der EU-Wettbewerbsstrategie für europäische Regierungen und Unternehmen in der globalen Halbleiter-Lieferkette?
- Wie können europäische Regierungen und Unternehmen ihre Strategien besser ausrichten, um ihre Widerstandsfähigkeit in der volatilen globalen Halbleiter-Lieferkette zu stärken?
Kernpunkte Panel 1: Herausforderungen bei Europas Streben nach technologischer Resilienz
- Regulierung vs. Innovation - Die starke Regulierung in der EU erschwert Innovationen und behindert die globale Wettbewerbsfähigkeit.
- Ineffiziente Subventionen - Subventionen haben die globale Wettbewerbsfähigkeit nicht verbessert; Steuererleichterungen und gezielte Industrieförderung könnten effektiver sein.
- Risiken durch Exportkontrollen - EU-Exportkontrollen schaden den europäischen Unternehmen, ohne Wettbewerber wie China wesentlich zu beeinflussen. Es fehlen Kompensationsmassnahmen.
Kernpunkte Panel 3: Die Geopolitik des Technologiewettbewerbs
- US-China Technologiekonflikt - Die Aufspaltung der Lieferketten beschleunigt sich, mit ungewissen langfristigen Auswirkungen von Politiken wie dem US Chips Act, während China trotz Eindämmungsbemühungen weiter voranschreitet.
- Dezentralisierung der Innovation - Exportkontrollen zielen auf spezifische Technologien ab, verhindern aber keine umfassenderen Innovationen, so dass China Alternativen entwickeln kann.
- Taiwans Rolle in der Halbleiterproduktion - Taiwan ist nach wie vor von zentraler Bedeutung für die weltweite Halbleiterproduktion, doch geopolitische Risiken könnten die Stabilität der Lieferketten gefährden.
Kernpunkte Panel 2: Veränderungen der europäischen Abhängigkeiten
- Optimierung von Anreizen und Investitionen - Eine bessere Koordinierung von Subventionen und Anreizen ist entscheidend; Freihandelszonen und steuerfreie Zonen könnten die Wettbewerbsfähigkeit steigern.
- Herausforderungen in der Halbleiterindustrie - Europa ist nach wie vor von asiatischen Lieferketten abhängig; die Stärkung von Verpackung, Montage und anderen Schwachstellen ist entscheidend, um Schwachstellen zu reduzieren.
- Talente & strategische Investitionen - Die Förderung von Talenten ist wichtig, während Initiativen wie der European Chips Act 2.0 Sicherheit, Nachhaltigkeit und strategische Reserven priorisieren sollten.
- Verstärkte Koordination und Lieferketten - Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, politischen EntscheidungsträgerInnen und der Wissenschaft ist für die Widerstandsfähigkeit von Lieferketten von entscheidender Bedeutung.
Kernpunkte Panel 4: Resilienzstrategien europäischer Unternehmen
- Von Effizienz zu Resilienz - Geopolitische Spannungen und regulatorischer Druck drängen europäische Unternehmen dazu, Resilienz gegenüber Effizienz zu priorisieren.
- US-Exportkontrollen & regulatorischer Druck - Die zunehmenden US-Exportkontrollen erschweren den globalen Handel und stellen Schweizer Unternehmen vor besondere Herausforderungen.
- Die strategische Rolle Südostasiens - Während die Abkoppelung von den USA und China voranschreitet, entwickelt sich Südostasien zu einem wichtigen Zentrum für die europäische Diversifizierung.
- Steigende Energienachfrage - Neue IT-Architekturen ermöglichen Effizienzsteigerungen, erfordern jedoch eine erhebliche technologische Anpassung.
- Komplexe Herausforderungen - Geopolitische und regulatorische Herausforderungen sind komplex, treiben aber auch den technologischen Fortschritt voran.
Am Ende fassen Myriam Dunn Cavelty, Michiel Foulon, Gorana Grgić, Jascha Heynen und Névine Schepers zusammen, dass die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit Europas von der Fähigkeit abhängen wird, Innovation zu fördern, Vorschriften zu vereinfachen und Abhängigkeiten in wichtigen Sektoren zu verringern.
Um mehr über die verschiedenen Inhalte der Panels zu erfahren, können Sie nun den CSS-Workshop-Bericht herunterladen.
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- Download Lesen Sie den vollständigen Bericht (Englisch) (PDF, 288 KB)