CSS Evening Talk: Osteuropäische Sicherheit und der Blick aus Belarus
Am 17. Oktober 2018 führte das Center for Security Studies (CSS) der ETH Zürich einen Evening Talk zum Thema «Osteuropäische Sicherheit und der Blick aus Belarus» durch. Vortragende waren Yauheni Preiherman, Leiter der Minsk Dialogue Track-II Initiative, und Benno Zogg, Forscher am Center for Security Studies.
Seit der Krimannexion 2014 ist Osteuropa das Epizentrum von Unsicherheit und wachsender geopolitischer Spannungen. Angesichts dieser Herausforderungen haben osteuropäische Länder verschiedene, oft widersprüchliche Strategien verfolgt, um ihre Sicherheit zu wahren.
Beide Redner waren sich einig, dass Belarus auch in Zukunft ein enger Verbündeter Russlands bleiben wird, auch weil keine Alternative zur Abhängigkeit vom grossen Nachbarn im Osten besteht. Die Zeiten, in denen Belarus lediglich als Russlands willfähriger Satellit betrachtet werden konnte, sind allerdings vorbei. Seit 2014 hat sich das Land ein Stück weit strategisch neu positioniert, indem es seinen Wert als Mediator und Brückenbauer betont und die nationale Identität zu stärken versucht. Wie bisher wird der Kurs von Belarus taktisch weiterhin nach Osten und Westen ausschlagen und dabei jeweils auf Ablehnung und Zustimmung im Westen oder in Russland stossen. In dem Masse wie sich Belarus als unabhängiges Zwischenland positioniert, sollte auch der Westen seine Strategie gegenüber dem Land überdenken.
Weitere Informationen zur Belarussischen Aussenpolitik finden Sie in folgenden Publikationen und Medienbeiträgen:
Benno Zogg, Belarus zwischen Ost und West, CSS Analysen zur Sicherheitspolitik Nr. 231
Interview mit Benno Zogg, externe Seite Moving towards the West and away from Russia? Belarus’ strategic realignment since Crimea, Radio Monocle 24