Mind the E-Waste: A Case for Switzerland
Da die Nachfrage nach kritischen Mineralien steigt, kann eine Erhöhung der Recyclingkapazitäten mögliche Versorgungsengpässe abmildern. Die Schweiz hat eine starke Bilanz beim Recycling von Elektroschrott vorzuweisen, die sie durch eine stärkere Konzentration auf kritische Mineralien ausbauen sollte, argumentiert Julian Kamasa in dieser Ausgabe der CSS Policy Perspectives Reihe.
Kernpunkte
- In ihrem Bestreben, die Abhängigkeiten von autoritären Staaten zu verringern, sollten die europäischen Länder die Kreislaufwirtschaft für strategische Rohstoffe erhöhen.
- Urban Mining kann bei diesen Bestrebungen eine wichtige Rolle spielen. Die Schweiz sollte ihre Recyclingkapazitäten nutzen und einen stärkeren Schwerpunkt auf strategische Rohstoffe legen.
- Die Kapazitäten und das Know-how in diesem Bereich sind das, was die Schweiz im Gegenzug für die Vorteile einbringen kann, die die EU oder die USA im Hinblick auf das langfristige Ziel der Minimierung von Abhängigkeiten bieten können.
Die Dekarbonisierung der grossen Volkswirtschaften in vielen Teilen der Welt ist ein gewaltiger Rohstoffwandel. Während die Nachfrage nach Rohstoffen wie Öl, Gas oder Kohle schrumpfen dürfte, wird das Gegenteil bei Mineralien der Fall sein, die für erneuerbare Energiequellen und die Elektrifizierung des Verkehrs entscheidend sind. Der urbane Bergbau kann hier eine entscheidende Rolle spielen, da er dazu beitragen kann, Versorgungsengpässe abzumildern und Teil des allgemeinen Übergangs von linearen zu Kreislaufwirtschaften zu sein. Denn Urban Mining ist die Gewinnung von Rohstoffen aus gebrauchter Elektronik, die diese Mineralien in die Lieferkette zurückführt und damit die Kreislaufwirtschaft ermöglicht. In der Schweiz liegt die Recyclingquote von Elektroschrott bei über 90 Prozent, womit das Land in diesem Bereich weltweit führend ist. Dies bietet dem Land die Möglichkeit, bisher nicht recycelte Mineralien zu recyceln, die in Zukunft knapp werden könnten, da die Nachfrage nach ihnen rasch steigt.
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