Ukraine: die religiöse Dimension des Konflikts

Obwohl Religion nicht zu den wichtigsten treibenden Kräften des Konflikts in der und um die Ukraine gehört, spielt sie eine wichtige Rolle, argumentieren CSS Cora Alder, Palwasha Kakar und Leslie Minney in dieser CSS Analyse. Einerseits haben religiöse Rhetorik und Traditionen zu einer zunehmenden Polarisierung innerhalb der ukrainischen Gesellschaft beigetragen, andererseits hat der Konflikt jahrhundertealte orthodoxe Institutionen grundlegend verändert.

von Sara Rodriguez Martinez
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Bartholomäus I., der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, unterzeichnet die Dekret (Tomos) fürAutokephalie der Orthodoxen Kirche der Ukraine am 5. Januar, 2019. Murad Sezer / Quelle

Ein bewaffneter Konflikt seit 2014 führte in den Oblasten Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine zu über 13 000 Todes­opfern und 1,6 Millionen ukrainischen Vertriebenen. Als der damalige ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch 2013 die Unterschrift des Assoziierungsabkommens mit der EU ablehnte, löste dies lautstarke Proteste aus, die zu seiner Absetzung führ­ten. In diesem Machtvakuum annektierte Russland die Krim. Unruhen brachen in der Ostukraine aus und von Russland un­terstützte separatistische Kräfte übernah­men die Kontrolle über einen Grossteil des Donbas. Seit 2014 hat die Ukraine ihre Ostgrenze nicht mehr vollumfänglich un­ter Kontrolle. Die Konfliktparteien versto­ssen regelmässig gegen Waffenstillstände und setzen Einigungen auf politischer Ebene grösstenteils nicht um. Vor Kurzem haben Kiew und Moskau Schritte für den Abzug von Truppen von verschiedenen Standorten entlang der Kontaktlinie ein­geleitet.

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